How nice!? – Kowalsky beim Künstlergespräch.

Auszug aus der Zeitschrift –
Nicole Stark im Gespräch mit Michael Liebert, Claudia Dorninger und B. M. Kowalsky, zu Gast beim Künstlerbund St. Pölten : 

 

 

 

„Ritsch, ratsch, klick! Und wo ist jetzt das Bild?“ Wir haben bei Claudia Dorninger, Michael Liebert und B. M. Kowalsky auf den Auslöser gedrückt: Das Bild, das die drei Profis von ihrer Fotokunst liefern, ist so vielschichtig wie überraschend – und sehr scharf!

 

Lautes Klicken, schnelles Wischen und der Blick auf den Bildschirm – so läuft Fotografie heute. Doch was passiert, wenn wir das Tempo ändern, verlangsamen und uns auf das Wesentliche konzentrieren? Claudia Dorninger, Michael Liebert und B. M. Kowalsky zeigen, dass Fotografie viel mehr ist als nur ein schnelles „Klick“.

 

Fotografie als Spiegel der Seele

Claudia Dorninger hat es geschafft, aus ihrer Leidenschaft für Architektur eine ganz eigene, tiefgründige Form der Fotografie zu entwickeln. Was als einfaches Hobby begann, wurde für sie ein Weg zur Selbstfindung. Besonders ihre Selbstporträts – oft experimentell und emotional aufgeladen – haben geholfen, sich selbst besser zu verstehen. Mittlerweile nutzt sie Fotografie sogar therapeutisch, als Kunstform der Heilung und Selbstreflexion. Diese kreative Reise hat sie schließlich zu einer Ausbildung in Kunsttherapie geführt, bei der sie Fotografie als Hauptmedium gewählt hat.

 

Langsame Fotografie in der digitalen Ära

Kowalsky hat sich der Kollodium-Fotografie verschrieben – einer alten Technik, die Fotografien direkt auf Glasplatten bannt. „Die Langsamkeit des Prozesses ist mein Highlight“, sagt er. In einer Welt, in der alles schneller, schneller, schneller geht, fordert die Kollodium-Technik mich heraus, Geduld zu üben. Jedes Bild ist eine bewusste Entscheidung, bei welcher der Moment im Vordergrund steht. Keine Massenproduktion, sondern intensive Auseinandersetzung mit der Person vor der Kamera und dem Bild selbst. Es entstehen intime, tiefgründige Porträts, die den Menschen auf unerwartete Weise zeigen – nicht immer „perfekt“, aber dafür authentisch und voller Charakter.

 

Kunst trifft Kommerz

Für Michael Liebert ist Fotografie eine Kunstform – sie ist eine Möglichkeit, Welten zu erschaffen. Ob in der Werbefotografie oder bei Porträts, Michael geht mit dem Ziel voran, Perfektion und Kreativität zu vereinen. Dabei entwickelt er seinen eigenen Stil weiter und hat erkannt, dass die richtigen Bilder nicht nur durch technisches Können entstehen, sondern auch durch den Mut, neue Wege zu gehen.

 

Fehler sind die besten Freunde der Fotografie

Die Frage nach der „perfekten“ Fotografie stellen sich alle drei Fotografen – und die Antwort darauf? Perfekte Fotografie gibt es vielleicht nicht. Fehler machen das Bild oft spannend. Das Schöne an der Fotografie ist doch, dass sie fehlerbehaftet ist. Die Unvollkommenheit, die das Bild zu etwas Einzigartigem macht, ist für sie ein Grundpfeiler der kreativen Arbeit. Wenn alles immer perfekt ist, dann fehlt der Zauber, fehlen die Fehler, die das Bild zu einem Unikat machen.

 

Mehr Infos unter: kulturvernetzung.at
Fotos: Daniela Matejschek
Gespräch:Nicole Stark