Handgemacht.

[…] sozusagen eine Bildmanufaktur. Messen, mischen, temperieren, schneiden, polieren, reden, verstehen, spüren, einrichten, einstellen, beschichten, stillhalten, ablichten, entwickeln, staunen, freuen, erkennen, versiegeln. Das Ergebnis ist ein Unikat, das ein Jahrhundert problemlos überdauert.

Und es begeistert jedes mal aufs Neue, dass es überhaupt so funktioniert…

… mit einer gut hundert Jahre alten Holzkamera Aufnahmen erstellen zu können. Mit einer Fotografietechnik aus dem Jahr 1851 und ein klein wenig „Alchemie“. Als Trägermaterial, also der Platte, auf der das Motiv abgebildet wird, wird Glas oder Aluminium verwendet. Meist in der Größe 13×18 Zentimeter. Jede Platte wird vor dem Belichten gesäubert, poliert und in der Dunkelkammer lichtempfindlich gemacht.

Diese lichtsensitive Kollodium-Nassplatte wird jetzt in die Kamera eingelegt. Dann heißt es stillhalten. Sofort nach der Aufnahme wird die Platte entwickelt und das Motiv erscheint auf magische Art und Weise auf der Glas- oder Aluminiumoberfläche.

Genau dieser Moment ist jedesmal wieder ein Erlebnis.

Nicht nur das Erscheinen des Bildes an sich, auch – und ganz besonders – die Reaktionen der BetrachterInnen machen diesen Augenblick so einzigartig.

Die Platte ist nun fast fertiggestellt. Sie darf jetzt in aller Ruhe trocknen, wird poliert und mittels Sandarak oder Schellack versiegelt. Dann ist das Bild haltbar – so an die 150 Jahre.